warum ein Privattrainer/Hundetrainer und keine Hundeschule?
Bevor ich hier von Hundeschulen angegriffen werde-- das eine schliesst das andere ja gar nicht aus!
Hundschulen (und das haben mir diverse Leute aus Hundeschulen auch bestätigt), sind ideal, um eine gewisse Basis zu erarbeiten. Um mit dem Hund auch in Gegenwart anderer Hunde zu arbeiten. Oder auch um gezielt gewisse Sportarten (Agility, Obedience, BH, Fly Ball...) mit dem Hund zu trainieren.
Doch meine Erfahrungen haben leider gezeigt, dass es nicht viele Hundeschulen gibt, in denen man wirklich was über die Kommunikation und Sprache von Hunden lernt. Die Trainer sind oft selber absolut nicht kompetent, kämpfen mit grossen Problemen der eigenen Hunde. Hier könnte ich auf Anhieb mindestens 3 Personen aufzählen, die selber Hundetrainings machen, Ausbildungen gemacht haben (anders formuliert: sich Diplome erkauft haben!), in der Praxis aber leider wirklich keinen blassen Schimmer vom Umgang mit Hunden gelernt haben.
Eine Freundin, sie macht die Trainerausbildung, erzählte mir von einem Kurs für angehende Trainer, da war Maja Nowak Referentin. Ein Grossteil dieser Teilnehmer, alles "Hundetrainer" mit gross angeschriebenen Autos und Werbung überall, teilweise auch schon mit vielen Kunden "bestückt", hatten selber massivste Probleme mit ihren eigenen Hunden! Sie nennen sich aber Hundetrainer... Sowas gibt mir wirklich zu denken, zeigt aber einmal mehr, dass man sich wohl alles erkaufen kann, dass man in 1000 Seminare gehen kann---nur ein Teil der Menschen, kann diese Dinge dann auch umsetzen.
Und ich frage mich immer wieder, warum so viele Hundehalter nicht darauf beharren, dass die Trainer, die ihnen was beibringen wollen, Ihnen erstmals ihre eigenen Hunde zeigen? Nicht auf dem Platz. Draussen, in der "Wildnis". Da kann ich mir als Hundehalter, als Schüler, doch ein Bild von meinem Trainer und seinem Hund machen und mir überlegen, ob das, was ich hier sehe, für mich stimmt! Die meisten Trainer verstecken ihre Hunde nämlich erfolgreich und sie haben gute Gründe! Daher kann ich nur an alle Hundehalter, die auf der Suche nach einer guten Hundeschule oder einem Trainer sind, appellieren, doch unbedingt auch den oder die Hund/e des zukünftigen "Lehrers" genau unter die Lupe zu nehmen. Ein Hundetrainer, dessen Hund selber ein notorischer Kläffer, Jäger, an-der-Leine-Zerrer oder Pöbler ist, da kann doch dessen Besitzer nicht kompetent sein?! Wie soll ein Mensch, der mit seinem Hund derartige Probleme hat, andere trainieren? Selbst wenn der x Diplome und Ausbildungen zeigen kann...
Auch ein Chirurg muss operieren können, es reicht doch nicht, wenn er nur an einem Skelett die Knochen benennen kann!
Immer wieder höre ich von Hundeschulen, welche ständig mit den Hunden arbeiten, in dem sie diese einfach dem Futter hinterher rennen lassen: "halt ihm die Leberwurstpaste vor die Nase. Und jetzt laufen. Ja priiiiiiima. Siehst Du, der kann doch perfekt Fuss-laufen".
Ja, super. So erzieht man aber keinen Hund... Denn sowas ist nicht nachhaltig. Und hat mit Kommunikation, die ein Hund versteht, gerade gar nichts zu tun. Es gibt hier keine Basis auf Respekt, Souveränität, Vertrauen, Sicherheit. Wie kann ein Hund der Leberwurst vertrauen? Hier geht es nur um Fressen. Und wehe, der Hund hat grad mal keine Lust auf die Leberwurst. Oder Frauchen hat die Leberwurst vergessen. Um Himmels Willen. Da geht dann aber gar nichts mehr. Und selbst wenn man sie dabei hat: oft steht die beleidigte Leberwurst mit der Leberwurst Tube in der Hand alleine schreiend am Waldrand und staunt, wie schnell der Hund dem Reh hinterher rennt. Warum? Weil der Hund betüddelt wird, anstatt klare Regeln gesetzt zu bekommen.
Auch hier ist es doch ganz einfach: ich muss nicht den Hund jagen lassen und ihn dann anflehen, wieder zurück zu kommen. Ich muss ihm, wenn er schon nur die Idee hat, dem Reh hinterher zu wollen, ein Tabu setzen, was ihm ein für alle Mal Klarheit verschafft, dass jagen nicht erwünscht ist.
Natürlich arbeite ich auch mit Futter. Aber es gibt einen Unterschied zwischen Bestechung und effektivem Lob und Futter erarbeiten/verdienen. Und es gibt einen Unterschied zwischen dem Hund was beibringen, einen Trick und dem Hund ein Tabu setzen. Und ein Tabu muss ich nicht belohnen. Aber es fällt den Leuten schon immer schwer, Tabus zu setzen.
Dies hat aber sicher auch mit dem Tierschutzgesetz in der Schweiz zu tun. Wehe wenn man den Hund mal zwickt, anrempelt oder ausbremst. Da ist man schnell ein Tierquäler und viele Menschen haben dann Angst, sich dem Hund gegenüber durchzusetzen. Sie wollen ja keine Tierquäler sein. Auch das, ein Blödsinn. Wenn ich meinen Hund mutmasslich quäle, ihm Schmerzen zufüge, ja, dann bin ich ein Tierquäler. Wenn mein Hund aber für ein Verhalten auch mal körperlich zurechtgewiesen wird, nachdem ich ihn schon verbal verwarnt habe, so wie auch Hunde es untereinander machen, ohne Frust, ohne Groll, einfach situationsbedingt, dann bin ich bei weitem kein Tierquäler. Hunde nur durch positive Verstärkung zu erziehen, ist einfach nicht nachhaltig, da es nicht ihrer Natur entspricht. Für Tricks wie Dogdancing oder anderes ist das genial! Für den Alltag, wo der Hund aber einfach funktionieren MUSS, sich nicht ablenken lassen darf, da braucht es keine Tricks sondern Kommunikation, Tabus.
Wenn man Hunde untereinander beobachtet, dann wird man bald feststellen, dass die sich nicht gegenseitig sagen, was sie tu tun haben, sondern sich gegenseitig sagen, was sie NICHT zu tun haben. Ein Hund sagt also nicht zum anderen: "du kommst jetzt bei Fuss" sondern er sagt "Du gehst NICHT zum anderen Hund hin". Geht der andere doch, wird er ausgebremst und mit Körpersprache wieder dorthin geschickt, wo er her kam. So funktionieren Hunde. Es werden Grenzen gezogen und eingehalten. Es werden Tabus durchgesetzt. Genauso wie es auch unter uns Menschen Verhaltensregeln gibt, an die man sich halten soll. Habe ich einen 10 jährigen Sohn und sage ihm, er soll bitte sein Geschirr vom Abendessen in die Spühle räumen, bekommt er auch nicht jedes Mal als Danke dafür einen Kaugummi. Es ist einfach eine Regel, eine Verhaltensweise, die er kennt und er befolgt diese, weil er Harmonie in der Familie möchte, weil er weiss, dass Mama sonst vielleicht sauer wird. Deswegen hat er aber keine Angst vor seiner Mutter oder ein gestörtes Verhältnis.
Und genauso können auch wir Menschen mit den Hunden umgehen. Tabus setzen. Grenzen ziehen. Verhaltensregeln aufstellen, die einfach, ohne Wenn und Aber und ohne Würstchen, eingehalten werden.
Das selbe Chaos mit den Welpenspielstunden. Auch andere rennomierte Trainer bestätigen, dass diese Welpentreffen im Grunde einfach nur pures Mobbing unter Hunden sind. Ein Welpe braucht nicht sozialisiert zu werden. Der ist mit Mama und Geschwistern aufgewachsen, der ist bereits sozialisiert wenn er in die Menschenfamilie kommt! Nun geht es nicht darum, ihm zu zeigen, dass er ein Hund ist (das weiss er) sondern ihm zu zeigen, dass es auch Hunde gibt, die nicht aussehen wie Mama und die Geschwister. Aber das müssen nicht zwingend andere Welpen sein. Wenige aber gute Kontakte mit gut sozialisierten Hunden jeden Alters sind ideal. Und natürlich ist es gut, wenn ein Welpe auch andere Welpen zum Spielen hat.
Wenn schon eine Welpenspielstunde, dann macht es (meiner Meinung nach) Sinn, diese mit einem erfahrenen, souveränen erwachsenen Hund durchzuführen. Dieser Hund beobachtet die Welpen ganz genau und greift ein, wenn es nötig ist. So lernen die Welpen (nebst dem Spielen mit anderen, was sie ja von den Geschwistern schon gelernt haben) vorallem auch, einen erwachsenen Hund ernst zu nehmen und sich dem unterzuordnen. Dies ist unter Umständen viel wichtiger für die Kleinen als das Herumtollen mit den anderen Welpen. Und auch die Menschen können von diesem erwachsenen Hund sehr viel lernen. Vorallem leider oft auch die Betreiber der Welpenschulen...
Sollten Sie also einen Welpen haben oder sich mit dem Gedanken befassen, demnächst einem süssen Knopf ein neues Zuhause zu bieten, dann kontaktieren Sie mich doch. Gerne helfe ich Ihnen bei der Ankunft, bei den ersten Tagen im neuen Zuhause. Und gerne ermögliche ich Ihrem Welpen mit Hunden aus meinen Gruppen tolle Kontakte.
Gerade für Welpen ist es wichtig, von Anfang an klare Regeln und Grenzen kennenzulernen. So erspart man sich manchen Stress und manche Diskussion mit einem pubertierenden Junghund. Denn Hunde, die gerade "in der Pubertät" sind und gar nichts hören, die haben sehr oft einfach vorher keine Regeln kennengelernt.
Zum Beispiel das Jagdverhalten: habe ich einen Welpen, der auch nur den Ansatz zeigt, einer Katze hinterher zu wetzen, muss ich das sofort und klar unterbinden. Dann habe ich später auch keine Probleme, den Hund bei Wildsichtungen unter Kontrolle zu haben. Aber oft wird das ja als "ach so süüüüüss" abgestempelt, wenn ein Welpe Jagdverhalten zeigt. Ein fataler Fehler.
Genauso kann auch ein Welpe vom ersten Tag an brav an der Leine laufen und muss nicht erst, wie oft von Welpenschulen empfohlen, erst sanft an ein Geschirrchen gewöhnt werden, an dem er auch ziehen darf -- damit man dem pubertierenden Schäferhund dieses Gezerre mit 8 Monaten wieder abgewöhnen muss. Blödsinnig!
Auch ein Welpe kann schon alleine bleiben, wenn auch anfangs nur wenige Minuten. Genauso kann auch ein Welpe ohne Probleme ruhig auf einer Decke liegen und runterfahren.
Ganz viele Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, funktioneren bei vielen Mensch/Hund-Teams nicht. Schade. Dabei wäre es so einfach!
Ich zeige Ihnen, wie Sie die Beziehung zu Ihrem Hund vertiefen, wie Sie ihn besser beobachten, seine Körpersprache deuten können. Stimmt die Beziehung, braucht es oft kaum noch Erziehung!
Dazu gebe ich Ihnen gerne ganz viele Tipps, wie Sie den Spaziergang mit Ihrem Hund spannender gestalten, wie Sie beide miteinander etwas erleben und GEMEINSAM ganz viel Spass haben.