Meine Trainingsphilosophie


Der Hund stammt vom Wolf ab. Dies sollte man sich immer wieder vor Augen halten. Und natürlich, die Spezies Mensch hat inzwischen einige Kreaturen geschaffen, bei denen es sehr schwer fällt, sich einen Wolf als Urvater vorzustellen. Dennoch, die Hunde, egal welcher Rasse, haben den gleichen Stammvater.

Ich bin nicht die einzige Hundetrainerin welche die Worte


Bewegung - Disziplin - Zuneigung

in dieser Reihenfolge als Grundsteine für eine harmonische Hund / Mensch Beziehung nennt.

 

 

 

Bewegung! Hunde, auch wenn man bei manchen Rassen sehr ins Zweifeln gerät, stammen vom Wolf ab. Und Wölfe auf Futtersuche oder beim Ablaufen ihres Reviers, junge Wölfe, die eine neue Bleibe suchen, laufen am Tag locker um die 50 km. Und wenn man sich nun einen Schäferhund, Border Collie oder Husky anschaut, sieht man doch noch sehr stark den Wolf. Und solche Hunde brauchen einfach Bewegung. Klar, gibt es Leute, die behaupten, gerade solche Hunde müssten vorallem Ruhe lernen. Ja, aber all die Leute, die ich kenne, die so denken, haben total verhaltensauffällige, körperlich unterbelastete Hunde. Natürlich muss ein Hund auch Ruhe lernen und Bewegung heisst ja auch nicht, den Hund unnötig mit Bällchenwerfen aufputshen. Ich rede von Bewegung in Form von langen Spaziergängen, Joggingrunden, Radtouren. 
Natürlich macht es auch keinen Sinn, stundenlang durch die Wälder zu schlurpen um den Hund glücklich zu machen. Man sollte es schon für sich tun, ansonsten ist es nicht autenthisch, das merkt der Hund auch. Wer also lieber eine Couch-Potatoe als Hund hat, sollte sich eben eine passende Rasse aussuchen. Denn bei den heutigen Züchtungen gibt es ja wirklich für jeden Geschmack etwas.  
Wenn man sich aber eine temperamentvolle, bewegungsfreudige Rasse aussucht, sollte man diesem Hund auch gerecht werden. Ein ausgepowerter Hund hat es nicht nötig, an der Leine zu zerren, Radfahrer zu scheuchen oder andere Hunde anzupöbeln. Sowas macht ein Hund nur, wenn er zuviel überschüssige Energie hat.  

 



Disziplin / Respekt. Ohne das geht gar nichts. Wie auf den Bildern zu sehen: Die dominantere Hündin (rechts im Bild) weist den frechen Jungrüden zurecht. Anfangs mit einem Nackenstoss (linkes Bild), danach drückt sie ihn runter und stellt ihn ruhig. So gehen Hunde miteinander um, das ist eine klare Körpersprache und dies können auch wir Menschen genauso machen. Nur packen wir die Hunde nicht mit "der Schnauze" sondern eben mit den Händen. Das Prinzip ist aber das gleiche.

Hunde untereinander, vorallem souveräne Leithunde (und von denen sollten wir Menschen lernen), verschaffen sich bei anderen Hunden als erstes Respekt. Und danach gibt es auch Freiheiten und vielleicht Zuneigung. Wir Menschen funktionieren genau umgekehrt. Wir betüddeln die Hunde und wenn sie dann frech werden, kommen wir auf die Idee, sie mal in die Schranken zu weisen. Super, dann haben wir ein unnötiges Problem zu lösen. Ein Problem, welches nie entstanden wäre, hätten wir den Hund schon vor dem ersten Eintreten in sein zukünftiges Heim in die Schranken gewiesen. Aber klar, man kann ja nicht so sein, das arme Welpi, das ist ja total traumatisiert, Mama nicht mehr da, der arme Auslandshund, er kennt ja noch gar nichts... 
Ja, aber genau diese Hunde brauchen Führung und Sicherheit, das kann ich nur herstellen, wenn sie mich respektieren und mich auch akzeptieren. Ich muss ihnen gegenüber stark und dominant auftreten, damit sie auch das Vertrauen haben, sich auf mich verlassen zu können.  

Unter Disziplin verstehe ich also, seinen Hund so zu führen und mit ihm zusammenzuleben, dass er mich (und ich ihn!) respektiert und ich mich auf ihn verlassen kann. Er sich auf mich aber auch! Ich stelle Regeln auf, beanspruche gewisse Bereiche, kann den Energielevel meines Hundes steuern - er bekommt dafür von mir eine sichere und souveräne Führung, einen Menschen, der ihn versteht und auf ihn eingeht. So entstehen Respekt und Vertrauen, immer in der Balance. Der Schlüssel zu einem harmonischen Miteinander. 

 



Zuneigung: dies muss nicht zwingend "Hund knuddeln" heissen. Sich jemandem zuwenden, heisst, sich mit jemandem beschäftigen. Dies kann sein, dass man dem Hund Aufmerksamkeit schenkt, indem man freundlich mit ihm spricht, ihn streichelt oder massiert, aber auch indem man mit ihm arbeitet, spielt, trainiert, sich mit ihm beschäftigt. Viele Hunde werden den ganzen Tag betüddelt. Oftmals auch, ohne dass sie Respekt vor dem Menschen zeigen. Solche Zuneigung ist leider fehlt am Platz und Ursache für viele Probleme. Zuerst Respekt, dann Zuneigung. 




Einige Gedanken und Prinzipien meines Hundetrainings:

- der Hund braucht Bewegung. Bereits als Welpen, erst recht als Junghund. Sprünge sollten vermieden werden, bis die Knochen des Hunde ausgewachsen sind. Aber "gerade" Bewegung, sprich, Laufen, traben, schwimmen--dies hat noch keinem Welpen / Junghund geschadet.

  


- der Hund (vorallem Welpe) braucht Sozialkontakt. Aber nicht einfach mit jedem Hund und schon gar nicht an der Leine zu jedem hin "mal hallo sagen" sondern mit ausgewählten Hunden. Auch hier zählt oft, lieber wenige, dafür gut sozialisierte Hunde als viele "unverträgliche", die dem Welpen mehr schaden als nutzen (leider in den meisten Welpenschulen der Fall!) Es gibt aber diverse Hunde, die im ausgewachsenen Alter andere Hunde eher nervig finden. Dies muss man akzeptieren und das müssen auch andere Hundehalter akzeptieren und ihren Hund da nicht ran lassen! Vor unangenehmen Begegnungen sollte der Hundehalter seinen Hund schützen. Frontalbegegnungen auf Spaziergängen sind für fast alle Hunde Stress, auch wenn es oft den Anschein macht, als würden sie sich "freuen" und soooo toll "spielen". Spiel kann nur entstehen, wenn man sich kennt, sich vertraut. Ich gehe als Mensch ja auch nicht mit irgend einem Fremden, den ich auf der Strasse antreffe, irgendwo Spielen. Ich mache das mit Freunden, guten Bekannten, Familie. So ist es auch bei Hunden. Spiel ist also oft nicht Spiel und das, was man als "gute Kontakte" beschreibt, ist für den Hund oft purer Stress.

Ich rate meinen Kunden, Frontalbegegnungen auszuweichen und nur gezielte Kontakte zuzulassen. Der Hund hat mehr davon, definitiv. Auch wenn viele der "Tut-nix-Besitzer" dies überhaupt nicht verstehen...  

  


- der Hund ist intelligent und will gefördert werden. Also soll er sich sein Futter verdienen / erarbeiten. Mit dem Dummy, mit dem Futterball, mit Gehorsamsübungen. Gerade Schnüffelarbeit macht Hunde müde, lastet sie aus---es muss nicht immer ein 5 stündiger Marsch sein.




- Der Hund will mit dem Menschen etwas erleben, er will arbeiten. Mensch und Hund sollen ein Team werden. Viele Menschen gehen spazieren, um einfach draussen die Natur zu geniessen. Das ist auch schön, kein Thema. Der Hund kennt sowas aber nicht. Wenn er raus geht, sich bewegt, will er was erleben, er will jagen, sein Futter verdienen. Wenn ich als Hundebesitzer es schaffe, dies mit meinem Hund gemeinsam zu machen, dann sind wir ein Team. Die meisten schaffen es aber nicht, der Hund ist also in der Wiese am Mäuse suchen, während Frauchen irgendwo mit der Nachbarin quatscht. Kommt ein Jogger vorbei, der Hund kläffend hinterher kommt vielleicht ein entschuldigendes "oh, ich habe sie nicht gesehen" vom verzeifelten Hundefrauchen. Ja, wie so oft war sie eben nicht GEMEINSAM mit dem Hund unterwegs sondern jeder für sich. Daraus entstehen dann ganz schnell sehr mühsame Situationen (oftmals mühsam für die anderen Beteiligten!) Und daraus entsteht dann auch wieder Leinenzwang, denn hätte jeder Hundehalter seinen Hund im Griff und würde ihn in einem 5 meter Radius behalten, gäbe es wahrscheinlich keinen Grund, irgendwo Leinenzwang zu verordnen! 

Also, nicht einfach durch die Gegend träumen, plaudern und die Hunde sich selbst überlassen sondern aktiv mit dem Hund unterwegs sein. Gerne zeige ich Ihnen, was für Möglichkeiten es gibt!


- Respekt. Bedenklich viele Hunde sind respektlos. Spielende Hunde rennen gerne in Menschenbeine. "Ach ist das süss". Ja, bis zu dem Tag wo Nero den 5kg Holzstamm von hinten seinem Frauchen in die Knie rammt und Frauchen danach 3 Wochen an den Stöcken geht... Seltsam, dass die meisten Hunde eher in Menschenbeine als in Bäume rennen. Warum bloss? Genauso kann es doch nicht sein, dass jemand, kaum öffnet er auf einer Wanderung seinen Rucksack, eine Hundenase drin hat, die gerade die mitgenommenen Würste inhaliert.
Oftmals werden Hunde, egal ob Welpen oder auch erwachsene Hunde, von Beginn an total "betüddelt" und verwöhnt. Dies entspricht dem hündischen Verhalten allerdings in keinster Weise. Hunde, die sich antreffen oder auch Hunde, die neu zu einem bereits ansässigen Hund dazugesetzt werden, verschaffen sich als erstes gleich mal den Respekt vor dem anderen. Erst wenn dies gemacht wurde, die Fronten geklärt sind, dann kann es Zuneigung geben. Der Mensch funktioniert leider genau Gegenteilig. Erst Zuneigung, irgendwann hat der Hund sich eingelebt, wird frech und dann kommt dem Menschen die Idee, "oha, wir sollten wohl mal am Respekt arbeiten...". Leider ist dies zu dem Zeitpunkt dann nicht mehr so einfach... 

- Kommunikation. Viele Menschen reden viel zu viel auf ihre Hunde ein. Wortlose Kommunikation, das ist doch die Königsklasse. Denn genauso unterhalten sich auch Hunde miteinander. Im Grunde ist alles ganz einfach: wenn ich jederzeit den Energielevel und die Bewegungen meines Hunde kontrollieren kann, habe ich ihn jederzeit im Griff. Klingt einfach, ist es im Grunde auch. Aber das bedeutet für die Menschen ein Umdenken. Ein Umdenken von der ganzen Hundeschule mit Sitz und Platz und Fuss. Ein Umdenken in eine Richtung, die dem Hund nicht sagt, was er tun, sondern was er lassen soll! Ein Umdenken in eine Richtung, die weg von der Konditionierung sondern zur Kommunikation geht. 

Gerne helfe ich Ihnen, dieses Ziel zu erreichen! Kontaktieren Sie mich. Sie werden staunen, wie einfach es ist.

info@power-dogs.ch   / Tel. 079 256 12 84


Und letztendlich: Viele Leute finden, der Hund sei doch keine Maschine und soll doch frei sein.
Das sehe ich genauso. Aber auch Freiheit muss man sich erarbeiten, die gibt es nicht einfach so.
Darum möchte ich ja, dass Hund und Mensch ein Team sind, gemeinsam unterwegs. Eine Beziehung, die auf Vertrauen und Respekt und nicht einer vollen Leckerlitasche basiert.